Bei der Heimpremiere die Nerven behalten

Erstes Heimspiel, erster Saisonsieg: Nach einer deutlichen Niederlage zum Saisonstart in Bamberg zeigten sich die Regionalliga-Korbjäger aus Neumarkt bei ihrem ersten Auftritt in heimischer Halle stark verbessert. Mit 69:63 (40:32) setzten sich die FIBALON Baskets gegen einen verbissen kämpfenden Gegner aus Chemnitz durch.

In der letzten Minute hielt es keinen der gut 150 Zuschauer mehr auf den Sitzen. Die ganze Halle der Mittelschule West stand wie eine Wand und feuerte die Jungs der Baskets auf dem Parkett an. Über Minuten war deren komfortabler Vorsprung von einst 13 Punkten seit Mitte des dritten Viertels langsam zusammengeschmolzen. Auf ein einziges Pünktchen waren die Chemnitzer herangerückt (63:62). Doch mit den Fans im Rücken hielten die Nerven der Neumarkter Spieler dieses Mal und sie blieben auch in den letzten Sekunden cool, besonders von der Freiwurflinie, wo die Baskets mit einer starken Quote (15 von 19 Treffer) glänzten. Danach war die Freude groß über den ersten Saisonsieg im ersten Heimspiel dieser noch jungen Spielzeit. „Wir wollen einfach mehr dieser engen Spielen gewinnen“, hatte Trainer Martin Ides als eine der Leitlinien für das zweite Jahr unter seiner Führung ausgegeben. Was in der vorherigen Saison vielleicht noch schief gegangen wäre, als reihenweise Partien mit nur zwei oder drei Punkten Rückstand abgegeben wurden, setzten die Männer um Kapitän Roland Weigl nun bravourös um.

Drei Viertel lang kontrollierten die Baskets die Partie, besonders mit ihrer starken Defensive. Das erste Viertel geriet zum Muster, als die Hausherren den Vorsprung von sieben Punkten (18:11) herausarbeiteten, den sie eigentlich die ganze Partie über haben sollten. Immer wieder fütterten die Ides-Jungs ihre großen Leute unter dem Brett, wo sich Artur Gudebski (13 Punkte) und die anderen die Korberfolge hart erarbeiteten. Auf jede Tempoverschärfung und den Druck der Gäste auf den Ballführer fanden die Neumarkter durch ihre einstudierten Spielzüge immer wieder eine Antwort. Beim Stand von 40:32 ging es in die Kabinen.

Klar war, dass die junge Chemnitzer Mannschaft aus der Nachwuchsschmiede des Zweitligavereins nach dem Seitenwechsel noch mehr kämpfen würde als bisher. Ides beorderte seine Jungs daher in die Zonenverteidigung, was den Gästen zwar Würfe von außen ermöglichte, die sie aber nur zögerlich nahmen oder ganz verweigerten. Der Plan des Coaches ging auf, die Neumarkter Kontrolle ging weiter. Als Mitte des dritten Abschnitts sogar ein 8:0-Lauf gelang, schien sich eine kleine Vorentscheidung anzudeuten. Besonders Aufbauspieler Martin Deinhardt, vergangenes Jahr lange verletzt, glänzte mit einer starken Leistung. In dieser Phase traf er 6 seiner 14 Punkte in Serie, was ihn zum Topscorer des Tages machte.

Doch zum Start des Schlussabschnitts waren die Gäste schon wieder auf 56:50 dran. In den letzten zehn Minuten schien die Partie sogar ganz zu kippen. Zwar traf Chemnitz weiterhin kaum von außen. Allerdings taten sich die Baskets auch selbst immer schwerer in der Offensive. Die von ihrem energischen Trainer Sascha Prötzig angetriebenen Sachsen schafften sogar einen 8:0-Lauf. Kurz darauf waren sie auf das erwähnte Pünktchen Abstand dran. Chemnitz schafften es aber bei mehreren Ballbesitzen einfach nie, in Führung zu gehen. Neumarkt stemmte sich vehement dagegen. Als sich der Gäste-Center dann im Duell mit Julian Kuhn auf den Hosenboden setzte und der starke Neumarkter (8 Punkte) den Ball locker zum 65:62 reinlegen konnte, wirkte das eine Minute vor dem Ende wie eine Befreiung. Den Rest erledigten seine Teamkollegen unter dem Jubel der Zuschauer von der Freiwurflinie. Die ersten drei Punkte waren eingefahren.

Das können auch die Herren II der Baskets sagen, die bei ihrem Kantersieg gegen den letztjährigen Bezirksoberliga-Meister Regensburg II aber zu keinem Zeitpunkt zittern mussten. Mit 95:41 überrollte der Bayernliga-Absteiger die allerdings neuformierten Gäste aus der Domstadt.

Eine knappe Niederlage brachten dagegen die Neumarkter Damen von ihrem Saisonstart in der Bezirksoberliga Mittelfranken mit. Beim vergangenes Jahr schon starken Gegner CVJM Erlangen ging die Partie 50:53 knapp verloren.

Eine klare Niederlage setzte es dagegen für die Herren III. Der Bezirksliga-Aufsteiger musste sich daheim dem TV Schierling mit 46:82 beugen.