Herber Rückschlag im Abstiegskampf

Wie schnell man wieder in den Abstiegsstrudel der fünfthöchsten deutschen Basketball-Liga geraten kann, das erleben die FIBALON Baskets Neumarkt gerade. Nach ihrer 63:79-Heimniederlage gegen den direkten Tabellennachbarn Regnitztal rutschten die Oberpfälzer in der 2. Regionalliga Nord sogar um zwei Plätz auf den drittletzten Rang des Zwölferfeldes ab. Denn auch Abstiegskonkurrent Erfurt hat mal wieder gewinnen können und steht wie die anderen beiden Teams mit sechs Saisonsiegen da. Weil Neumarkt als zweitschlechtestes Offensivteam der gesamten Liga nicht nur die schlechteste Korbbilanz (minus 164) des Trios besitzt, sondern auch jeweils im direkten Vergleich den Kürzen zieht, fiel die Truppe von Trainer Martin Ides zurück.

Sie hat nun nur noch einen minimalen Puffer auf die direkten Abstiegsränge, die gerade von Regensburg (vier Siege, aber mit dem Vorteil im direkten Vergleich) und dem sieglosen und komplett abgeschlagenen Nürnberg eingenommen werden. Doch vielleicht reicht durch die komplizierte Ligastruktur mit Nord- und Südstaffel und regionalen Besonderheiten nicht einmal der drittletzte Platz zum Klassenerhalt.

Gerade stellen sich die Neumarkter die Frage, wo sie noch weitere Siege holen sollen, wenn sie schon gegen die Youngster aus Regnitztal derart klar unterliegen. Ab dem ersten Korb fanden sich die Gastgeber im Hintertreffen gegen das aus vielen talentierten Teeangern bestehende Team der Oberfranken, das Teil der Nachwuchakademie des deutschen Serienmeisters Brose Bamberg ist.

Die Neumarkter hatten das Pech, dass die Gäste in Bestbesetzung antreten konnten, da die sonst in mehreren Wettbewerben vertretenen Talente keine anderen Spiele zu bestreiten hatten. So brachten die Regnitztaler ihren überragenden Topscorer Jona Hoffmann mit. Der 18-Jährige gehört auch fest zum Stamm der Zweitliga-Basketballer aus Baunach und erhält dort einiges an Einsatzzeit. In der Oberpfalz legte er satte 29 Punkte auf, wobei er die Baskets kurz nach der Halbzeit mit drei Drei-Punkt-Würfen in Serie fast im Alleingang zerlegte.

Bis dahin war die Leistung der Ides-Jungs mit Schatten und Licht versehen. Einem trotz einigen Punkten unter dem Korb durch Artur Gudebski und Julian Kuhn schwachen ersten Viertel (13:24) folgte bis zur Halbzeit dank sieben Punkten allein durch Aufbauspieler Burim Aliu ein guter zweiter Abschnitt, den Neumarkt mit 20:14 für sich entschied. Das 33:36 kurz vor dem Seitenwechsel war aber das Näheste, was man den Gästen noch kommen sollte.

Nach der Pause ging fünf Minuten beim Heimteam rein gar nichts, kein Pünktchen kam zustande, während auf der anderen Seite – wie erwähnt – Kapitän Jona Hoffmann (insgesamt sogar fünf Dreier) heiß lief. Nach seiner Serie versenkte auch noch Mehmet Uysal zwei Dreier. Zwei Auszeiten von Coach Ides kurz hintereinander halfen nichts. Die Oberfranken holten sich das Viertel mit 20:8 und lagen vorentscheidend mit 58:41 vorne. Das konnten die Baskets, obwohl sie niemals aufgaben und kämpferisch blieben, nur mehr minimal aufholen. So bleibt am Ende eine verdiente und schmerzende Niederlage stehen.

Die Aufgabe am kommenden Wochenende wird nicht gerade leichter. Im Gegenteil: Die Neumarkter müssen am Sonntag zu den Dresden Titans reisen, die mit positiver Bilanz (9:7) in der oberen Tabellenhälfte stehen und durchaus heimstark sind. Das Hinspiel daheim hatten die Baskets tatsächlich für sich entschieden (73:70). Doch davon kann sich das Ides-Team nicht blenden lassen.