Knappe Niederlage nach kuriosem Spielverlauf

Man hatte sich viel vorgenommen ohne Coach Roland Weigl in Neustadt/WN, auch wenn kurzfristige Ausfälle mehrerer Nachwuchsspieler die Rotation auf acht Spieler plus Aushilfs-Spielercoach Christian Frank deutlich verkürzte.

Alle Vorsätze halfen nichts, denn der Start ins Spiel ging gründlich daneben. Nach wenigen Minuten stand ein 0:12 und noch etwas später ein 1:16 auf der Anzeigetafel. Ein Rückstand, der noch eine entscheidende spielen sollte. In der zweiten Hälfte des ersten Viertel fanden die Neumarkter dann langsam zu ihrem Spiel, und konnten trotz weiterhin unkoordinierter Aktionen den Rückstand bei 15 Punkten halten (Viertelergebnis 8:23).

Im zweiten Viertel konnte man nun einige Reboundduelle mehr für sich entscheiden, und in der Offense etwas mehr Struktur ins Spiel bringen; der Rückstand wurde auf bis zu 5 Punkte verkürzt, ehe man zu Ende des Viertels wieder einen kleinen Neustädter Run zuließ, so dass ein 22:34 zur Halbzeit stand.

In der Kabine fand das Team aber scheinbar zu sich, und zeigte nun konstant eine gute Leistung und knabberte Stück für Stück an der Führung der Neustädter, so dass nach 30 Minuten erneut nur noch fünf Punkte Rückstand wett zu machen waren.

Im letzten Viertel sollte das Spiel nun einen wahrlich kuriosen Verlauf nehmen: zunächst konnte man in Minute 32 erstmals ausgleichen, und wenig später sogar in Führung gehen. Vor allem durch den nun heiß gelaufenen Aliaksandr Raum erspielte sich das Team nun sogar eine 8-Punkte-Führung bis zur 38. Minute. Darauf musste Neustadt reagieren, und tat dies in Form einer Auszeit, aus der sie deutlich aggressiver zurückkamen, was der Neumarkter Zweitvertretung so gar nicht schmeckte. Zunächst verlor Fabian Richter den Ball im Vortrag gegen die Zonenpresse, danach erlaubte man sich drei weitere Ballverluste. Während man selbst nicht mehr scoren konnte, trafen die Neustädter nun ihre Würfe gegen die Zonenverteidigung der Neumarkter, so dass das Spiel letztendlich mit 65:67 verloren ging.

Neben dem katastrophalen Start ins Spiel war ein entscheidender Faktor für die Niederlage, dass neben Aliaksandr Raum (28) und Alexander Reichert (13) kein weiterer Spieler mehr als fünf Punkte aufs Scoreboard brachte. Im Gegensatz zum Sieg vor Weihnachten war so die Last auf zu wenige Schultern verteilt, auch wenn alle 9 Spieler punkteten. In der Defense hielt man vom dem vor dem Spiel als Schlüssel identifizierten Trio Archer/Hawes/Webster zumindest letzteren bei sieben Punkten.

Nach diesem Charaktertest, der eigentlich bestanden, aber leider nicht belohnt wurde, heißt es nun „Mund abwischen“ und am kommenden Wochenende in Tegernheim an der zweiten Halbzeit anknüpfen. Wie groß der Kader dort sein wird und wer ihm angehört, wird sich leider wieder erst kurzfristig entscheiden.

Auch über die Gegnerseite wird man wohl nicht vor Spielbeginn in Erfahrung bringen, wer zum Kader gehört und auf wen es besonders zu achten gilt. Der X-Faktor könnte Nachwuchs-Point Guard Yannik Stein werden, der mit einer Doppellizenz auch für den Regionalligist Neustadt/WN aufläuft, in dieser Saison aber verletzungsbedingt erst wenige Spiele absolvieren konnte. Außer ihm sind die Protagonisten Spielercoach Mike Birzer sowie einige junge Talente wie Max Theiner und Martin Borowiak, sowie Routinier Mike Olds.

Egal wer auf beiden Seiten zur Verfügung stehen wird, das Ziel lautet auch dieses mal wieder die Zähler von der Auswärtsfahrt mit nach Neumarkt zu bringen.