Starker Schlussspurt reicht nicht gegen den Zweiten

Ihre Mini-Siegesserie ist gerissen, doch das kam für die FIBALON Baskets Neumarkt in ihrem Heimspiel am Samstag nicht ganz überraschend. Denn der Gegner TTL Bamberg entpuppte sich als der erwartet starke Konkurrent, wobei die Gastgeber beim 60:69 über weite Strecken eine ordentliche Leistung ablieferten. Allerdings bekamen die Neumarkter den Center Joseph Kennerly des Tabellenzweiten aus Oberfranken nicht wirklich in den Griff. Der weit gereiste US-Profi mit Stationen in Südamerika, dem Nahen Osten und einigen europäischen Ländern in seiner Basketball-Vita kam auf 22 Zähler und hätte bei einer besseren Freiwurfquote (6 von 13) noch mehr dominiert.

Dennoch hielten die Neumarker vor ansehnlicher Kulisse im Gluck-Gymnasium vor allem bis zur Halbzeit gut mit. Dem ausgeglichenen ersten Viertel (15:15) folgte ein zweiter Abschnitt auf Augenhöhe bis zur Pause (27:30). Doch nach dem Seitenwechsel packten die Gäste aus Oberfranken noch zehn Punkte an Vorsprung drauf. Mit einem 15:0-Lauf, wobei den Baskets gleich über mehrere Minuten kein ein einziger Punkt gelang, schafften sie die Vorentscheidung. Der Stand von 40:53 vor dem letzten Viertel sah zumindest danach aus. Als Bamberg wenige Augenblick im Schlussabschnitt sogar auf 41:62 davongezogen war, schien alles besiegelt.

Doch der Neumarkter Kampfgeist erwachte (und damit auch die Kulisse in der Halle) noch einmal: Neumarkts Scharfschütze Peter Prowosnik legte los. Er versenkte in den letzten Minuten noch vier Drei-Punkt-Würfe, davon drei in Serie ohne Bamberger Punkt, und hielt das Team mit seinen insgesamt 21 Punkten fast im Alleingang im Rennen. Als auch Kapitän Roland Weigl, dem sonst das Wurfpech an den Fingern klebte, einen weiteren Dreier beisteuerte und die Bamberg an der Freiwurflinie einige Fahrkarten schossen, waren die Gastgeber in der Schlussminute tatsächlich auf 60:67 herangekommen. Doch letztlich kam die Aufholjagd zu spät und die Oberpfälzer mussten bekennen, dass mit nur 60 Zählern an diesem Tag auch nichts zu holen war.

Mit ihren fünf Siegen rangieren die Neumarkter jetzt auf Platz neun des Zwölferfeldes in der Regionalliga und haben noch ein gutes Polster zu den Abstiegsrängen.

Regelrechte Krimis lieferten vor dem Regio-Spiel die Baskets-Damen und die Herren II ab: Die Frauen boten dem haushohen und ungeschlagenen Favoriten CVJM Erlangen in der Bezirksoberliga Mittelfranken einen großen Kampf. Erst in der Verlängerung mussten sich die wackeren Neumarkterinnen mit 38:44 geschlagen geben.

Das bessere Ende hatte dagegen die Reserve in ihrem Spitzenmatch der Bezirksoberliga Oberpfalz für sich. Der Tabellenzweite fügte dem Spitzenteam aus Amberg die erste Niederlage bei. Beim 72:70 wurde es am Ende noch einmal ganz knapp, obwohl die Neumarkter zwischenzeitlich schon mit 16 Punkten Vorsprung geführt hatten. Im dritten Viertel zeigten sie die vielleicht beste Leistung dieses Teams in den vergangenen Jahren. Mit klugem Passspiel zerlegte man den Gegner regelrecht und erlaubte ihm selbst nur 9 Pünktchen. Durch den Erfolg stehen die Baskets noch zwei Siege hinter den Ambergern.