Die Fibalon Baskets fördern intensiv den Nachwuchs. Mit anderen Vereinen wollen sie eine Jugendliga nach US-Modell anbieten.
Drei Jugend-Förderprogramme betreiben die Fibalon Basketballer Neumarkt – mit großem Erfolg, so dass Vorsitzender Günther Stagat nun optimistisch sagen kann: „Bisher besteht die Hälfte der 170 Mitglieder aus Jugendlichen. In nächster Zeit wird dieser Anteil immer größer werden.“
Grund für die positive Entwicklung sind fieberhafte Bemühungen des Vereins, die Kinder in Neumarkt und Umgebung für Basketball zu begeistern. Max Richter (21) ist Jugendleiter, dritter Vorsitzender, Trainer und Schiri bei den Fibalon Baskets und knüpft intensive Kontakte zu den Schulen.
Dort sollen die Kleinen zunächst einmal für die Sportart Basketball begeistert werden. Dies betrifft vornehmlich die Altersklasse U10. „Wir freuen uns natürlich, wenn später einmal der eine oder andere zu uns in den Verein wechselt“, sagt Stagat. Bei den Fibalon Baskets sind die Altersklassen U16 und U18 gut besetzt, Nachholbedarf herrscht noch in der U14.
„Hier gilt es momentan, eine Lücke zu schließen“, sagt Max Richter, der an der Wolfsteinschule eine offizielle Sportarbeitsgemeinschaft (SAG) leitet. 40 Kinder tummeln sich dort einmal pro Woche in einer Basketballstunde: „Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos“, sagt Max Richter.
„Wir wollen Spaß an der Bewegung fördern.“ – Maxi Richter
Bei zwei weiteren Projekten im Bereich Schule/Verein in der Bräugassen- und in der Theo-Betz-Schule hat Max Richter „die Hand drüber“. Auch hier treffen sich die Schüler einmal pro Woche, je 20 an jeder der beiden Schulen. „Wir wollen Spaß an der Bewegung fördern, Sport kommt an den Schulen oft zu kurz“, sagt Max Richter. Der 21-Jährige ist im Besitz des C-Lizenz-Leistungssport-Scheins und dürfte Mannschaften bis zur Regionalliga coachen.
In diesem Jahr hat eine neu eingeführte „Schulliga“ bereits bestens funktioniert, doch im kommenden Jahr können die Basketballer ein ganz besonderes Zuckerl obendrauf setzen.
In der U10 wird eine echte „Junior-NBA“ eingeführt. Echt deshalb, weil dahinter tatsächlich die seit 1946 bestehende „National Basketball Association“ – die Basketball-Profiliga in Nordamerika – steckt. Sie gilt als die mit großem Abstand stärkste und populärste Basketball-Liga der Welt.
Das Vorbild Amerika
Ihre Macher haben sich an Martin Will vom Neumarkter Partnerverein Post SV Nürnberg und an den Deutschen Basketball Bund (DBB) gewandt mit der Idee, künftig eine Liga nach amerikanischem Vorbild an den deutschen Schulen einzuführen.
In der Region haben sich der Post SV und die Fibalon Neumarkt sowie Vereine in Roth, Weißenburg, Altdorf und Fürth unter Sponsor Brose Bamberg zusammengeschlossen und wollen diese Liga nun an den Schulen anbieten.
„Die Kids sind Feuer und Flamme“, erzählt Max Richter. „Ich finde diese Idee super cool, weil ein großer Name dahintersteht. Eines der Kinder hat sogar fast geweint, als ich erzählte, dass es bald eine NBA für Jugendliche gibt.“
Die Mannschaften werden je einer Schule zugeordnet und der Meister wird nach ureigenstem NBA-Modus ausgespielt. „Voraussetzung ist nun, dass die Spieler aus den zweiten bis vierten Klassen Mitglied im Verein werden müssen“, sagt Max Richter.
„Die Kids sind Feuer und Flamme.“ – Maxi Richter
Über eine Schulliga begeisterten die Fibalon Basekts bereits in der Vorsaison acht von 70 Spielern für den Verein. „Durch das neue Konzept werden das sehr viel mehr werden“, freut sich Richter.
Die NBA sponsert die Trikots, die Schulteams bekommen offizielle amerikanische Vereinsnamen wie zum Beispiel Chicago Bulls, Los Angeles Lakers – oder Dallas Mavericks.
Nach amerikanischem Vorbild werden die Teams in „Conferences“ und „Divisions“ aufgeteilt, die „Division Neumarkt“ stellt fünf Teams. An drei Turniertagen wird zuerst gegeneinander gespielt. Die besten kommen in die Playoffs, die besten Vier daraus spielen den Meister im „Final Four“ aus. Dann steht der jeweilige „Junior-NBA-Meister“ fest. „In Spanien und Serbien wird dieses Modell bereits super erfolgreich durchgeführt“, sagt Max Richter.
Die meisten Kinder werden neben der Junior-NBA auch noch in den Vereins-Wettbewerben mitspielen – ab der U12 geht es dann gänzlich ins bekannte deutsche System zurück.
Weitere Eisen im Feuer
Doch die Fibalon Baskets haben zwei weitere Eisen im Feuer: Mit dem Projektverein Tornado Franken, der den Jugend-Leistungsbasketball fördert, gibt es noch eine Kooperation. Hier kommen besondere Talente unter. Der 13-jährige Dominik Neu spielt in diesem Zuge bereits in der Bayernauswahl, Alex Ortwein ist in Nürnberg in der Jugend-Bundesliga aktiv. Bei den Mädels werden Hannah Kurzendorfer und Lena Vogentanz besonders gefördert. Sie spielen U15-Bayernliga.
Und für die U16 und U18 haben die Fibalon Baskets ein spezielles vereinsinternes Jugend-Förderprogramm entwickelt. „Wir schicken Mädchen und Jungen auf Schiedsrichter-Lehrgänge“, sagt Vorsitzender Günther Stagat, „sie müssen pro Saison fünf Spiele pfeifen. In der U 18 machen sie den Basis-Trainerschein, können dann aktiv als Co-Trainer agieren und sich eventuell weiter als Trainer ausbilden lassen. So haben sie eine gute Grundausbildung und können sogar kleine Vereine gründen. Hier kommt der Breitensportgedanke in unserem Verein zum Tragen“.
Das Projekt koste 1000 Euro pro Saison – aber dieses Geld gebe man sehr gerne aus. Heuer haben die Baskets bereits neun Schiedsrichter und sechs Trainer ausgebildet. Der Basketball-Bezirk Oberpfalz würdigte das Bemühen der Neumarker vor kurzem mit dem Jugend-Förderpreis und überreichte einen Scheck über 200 Euro.
Originalartikel & Foto vom 8.12. von